BVG-Warnstreik beginnt morgen ab Betriebsbeginn.

Der Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) beginnt – wie bereits am Donnerstag angekündigt – Montagfrüh mit Betriebsbeginn (etwa 3.00 Uhr) und wird 24 Stunden dauern. Betroffen sind alle Bereiche der BVG/BT. Es ist davon auszugehen, dass im genannten Zeitraum keine Busse, U-Bahnen oder Straßenbahnen fahren werden. Die an private Firmen vergebenen Buslinien sind vom Streik nicht betroffen. Bestreikt werden jedoch auch die Verwaltungen und Werkstätten der BVG.

Streik bei der BVG am Montag – einige Busse fahren doch noch.

„Leider haben die Arbeitgeber bislang nicht versucht, den Streik mit einem verbesserten Angebot abzuwenden, was durchaus möglich gewesen wäre“, sagte heute der ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Der Streik am Montag sei notwendig, um die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. „Uns ist klar, dass der Streik vielen BVG-Kunden Unannehmlichkeiten bereiten wird. Wir bitten daher um Verständnis. Aber wir streiken in einer schwierigen Lage für einen fairen Tarifvertrag und ohne Druck werden sich die Arbeitgeber nicht bewegen“, so Jeremy Arndt.

Ver.di: „Leider kursieren über den Stand der Verhandlungen viele Ungenauigkeiten und Gerüchte, behauptet wird u.a., dass bei einer Erhöhung des Personaletats um rund 90 Millionen Euro/Jahr jeder Beschäftigte 450 Euro pro Monat mehr bekommen würde. Die Arbeitgeberseite hatte das Volumen von rund 90 Millionen Euro einfach gezwölftelt und durch die Anzahl der Beschäftigten geteilt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in den 90 Mio. Euro auch die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber enthalten sind und die Summe gar nicht vollumfänglich bei den Beschäftigten ankommt. Zusätzlich müssen von den 90 Millionen auch diverse Regelungen bezüglich Eingruppierung und Mantelthemen bezahlt werden, die auch nicht allen Beschäftigten zugutekommen. Das vorliegende Angebot sieht für einzelne Berufsgruppen deutliche Steigerungen vor, ein großer Teil der Beschäftigten würde jedoch weitaus weniger stark profitieren.“

„Viele Fragen konnten bisher in den Verhandlungen einvernehmlich und gut geklärt werden. Allerdings lassen wir uns nicht spalten. Der Nachholbedarf ist in allen Entgelt- und Berufsgruppen vorhanden. Aus diesem Grund hat die Tarifkommission das Angebot abgelehnt“, so Jeremy Arndt.

Die inzwischen von der BVG veröffentlichten Zahlen aus dem Arbeitgeberangebot seien zum Teil Augenwischerei. Beispielhaft genannte Berufsgruppen beträfen zum Teil eine nur geringe Zahl an Beschäftigten. Es würden z.B. Zeitzuschläge berechnet, die viele Beschäftigte überhaupt nicht in dieser Höhe bekommen. Das Zwölfteln der Weihnachtszuwendung und Hinzurechnung auf den Monatslohn sei ebenfalls der Versuch, Zahlen unnötig in die Höhe zu treiben und darzustellen. Zum Teil würden neue Eingruppierungen und Entgelterhöhungen gemischt.

„Wir können dieses Verhandlungsverhalten insgesamt nur scharf kritisieren. Wir sind verhandlungsbereit und verhandlungswillig. Es liegt nun wieder beim Arbeitgeber, endlich den nötigen Ernst an den Tag zu legen und in Verhandlungen einzutreten“, so Jeremy Arndt.

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