„Team Todenhöfer“ will die deutsche Politik gehörig umkrempeln.

Nach über 50 Jahren Parteimitgliedschaft und diversen Funktionen  in der CDU, gab Jürgen Todenhöfer an seinem 80. Geburtstag, am 12. November 2020, seinen Austritt aus der CDU und die Gründung der Partei Team Todenhöfer – Die Gerechtigkeitspartei“ bekannt.

Mit dieser Partei will er die deutsche Politik gehörig umkrempeln.

Aus einem Partei-Flyer gehen folgende Ziele hervor:

  1. Ein anderer Politikertyp
  2. Halbierung der Zahl der Abgeordneten
  3. Nur noch zwei Wahlperioden
  4. Verbot von Großspenden, unser Staat darf nicht mehr käuflich sein
  • Weniger Staat
  • Drastischer Abbau der schikanösen Bürokratie (jährliche Ersparnis 50 Mrd. €)
  • Steuersenkungen für Mittelstand und Kleinverdiener
  • Eine Abschaffung der Kirchensteuer
  • Ein sozialer Neubeginn
  • Eine Million neue Wohnung
  • Massive Unterstützung junger Familien und Alleinerzieher
  • Generationengerechtigkeit: Schluss mit der Ausbeutung der Jungen
  • Mehr Menschlichkeit statt wachsende soziale Kälte
  • Innerer Frieden
  • Aufnahme von weniger Flüchtlingen, aber mit einer menschlichen Behandlung
  • Konsequente Bekämpfung des Rassismus und der Islamfeindlichkeit
  • Äußerer Frieden
  • Nein zum „2% – Aufrüstungsziel“
  • Stopp aller Militäreinsätze im Ausland
  • Strafbarkeit von Waffenexporten in Krisengebiete
  • Globale statt nationale Lösungen beim Klimaproblem
  • Irrweg Elektroauto: Über 90% der Menschheit können sich kein Elektroauto leisten
  • Alternative: Grüner Wasserstoff ermöglicht klimaneutralen Treibstoff
  • Weltweite Aufforstung und Schutz der Regenwälder

Hehre Ziele einer Partei, denen nur noch die derzeitige Bundesregierung, die „weg muss“, im Wege stehe – und von deren Umsetzung sie im politischen Alltag auch fest überzeugt ist, so der locker-honorig auftretende Todenhöfer bei einer Wahlkampfveranstaltung am gestrigen Samstag im Lustgarten am Berliner Dom im Bezirk Berlin-Mitte.

Auch wenn er kein Corona-Leugner sei, so Todenhöfer, halte er die Bundesregierung „gefährlicher als das Virus“.

Früher vertrat er konservative Positionen – als Hardliner der so genannten „Stahlhelm-Fraktion um Alfred Dregger“ wurde er dem rechten CDU-Flügel zugerechnet -, für die er aus dem damaligen sozialliberalen Regierungslager gern aufs Korn genommen wurde: Herbert Wehner verballhornte ihn z.B. als „Hodentöter“. Eine Kreditzusage der Bundesrepublik für die gewählte sozialistische Regierung Chiles unter Salvador Allende kritisierte Todenhöfer 1973 mit den Worten „Für sozialistische Experimente in der Dritten Welt ist die DDR zuständig“, um dann nach dem Militärputsch die Auszahlung eben dieses Kredites an das Regime von Putschgeneral Augusto Pinochet zu fordern.

Ist Todenhöfer nun vom „Saulus zum Paulus“ geworden?

Seine Anhänger – vor allem junge Menschen, die eher in den 80er-Jahren oder noch später geboren wurden und seine früheren Positionen kaum kennen dürften – jubelten ihm als Hoffnungsträger jedenfalls euphorisch zu.

So etwa, als er die derzeitige Corona-Politik und die sog. Bundesnotbremse der Bundesregierung heftig attackierte (so dürften z.B. Fußballmillionäre in die Stadien und kicken und schon wenigen kleinen Kindern werde das Fußballspielen im kleinen Kreis verboten), oder in Flugzeugen würde in den Sitzen nur ein Abstand von 30 cm herrschen und man sich dabei den nassen Atem gegenseitig ins Gesicht pusten, aber bei seinen Veranstaltungen zwei Meter Distanz verlangt. Und, und, und… Auch dürften große Betriebe geöffnet bleiben, während die kleinen „vor die Hunde gingen“.

Die Grünen, auch wenn er deren Vorsitzende als sympathisch bezeichnet, kriegten insbesondere mit Rückblick auf Joschka Fischer ihr Fett als „Kriegspartei“ weg. Auch deren Kanzlerkandidatin Baerbock bleibt von Todenhöfers „Attacken“ nicht verschont: „Ja, Baerbock scheint sympathisch. Bis man erfährt, dass sie mit ihren 40 Jahren schon 46 Mal für Kriegseinsätze der Bundeswehr gestimmt hat. Das ist 46 Mal zu viel!“

Die FDP bezeichnete er schlichtweg als „impotent“, weil diese nach der letzten Bundestagswahl hätte mitregieren können, das dann aber nicht wollte.

Bei den Linken lobte er insbesondere Sahra Wagenknecht, auch wenn er selbst kein Linker sei.

Die „AfD“, die er als das bezeichnete, was sie offensichtlich ist, nannte er konsequent „rassistisch“.

Die einzige Alternative für Deutschland , hob Todenhöfer schließlich unter tosendem Jubel seiner Anhänger hervor, sei das „Team Todenhöfer – Die Gerechtigkeitspartei“.

Knapp zwei Stunden sprach der 80-Jährige ohne Manuskript über die Vorstellungen seiner Politik, mit denen er die politische Landschaft in Deutschland neu beleben und umkrempeln will.

Für September – vor der Bundestagswahl – hat der in München lebende Todenhöfer einen weiteren Auftritt in Berlin angekündigt.

Fotoquellen/Video/Audio/Collage: TP Presseagentur Berlin

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