Berlin verstärkt den Schutz von Minderjährigen vor Menschenhandel: Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie fördert mit 190.000 Euro jährlich die bundesweit erste spezialisierte Fachberatungsstelle für minderjährige Opfer von Menschenhandel. Diese neue Einrichtung ist Teil des Berliner Netzwerks Kinderschutz.
Falko Liecke, Berlins Staatssekretär für Jugend und Familie: „Menschenhandel und Ausbeutung ist eine reale Bedrohung für Kinder und Jugendliche. Die Fachberatungs- und Koordinierungsstelle unterstützt Jugendämter, Gerichte, Strafverfolgungsbehörden sowie medizinische Fachkräfte dabei, den Schutzauftrag wirksam umzusetzen. Bisher gibt es keine verlässlichen Zahlen, die Dunkelziffer wird als hoch eingeschätzt. Deshalb ist es unser Ziel, die neue Fachstellen dafür zu sensibilisieren, zukünftig genaue Fallzahlen zu erfassen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass gefährdete Kinder die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Mit der neuen Beratungsstelle schaffen wir ein wertvolles Angebot, das den Betroffenen schnell und gezielt Hilfe bietet.“
Neben der Beratung der betroffenen Minderjährigen bietet die Stelle Unterstützung bei der Bekämpfung verschiedener Formen der Ausbeutung, darunter sexuelle Ausbeutung, Arbeitsausbeutung, Zwangsverheiratung und illegaler Organhandel. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Prävention und Sensibilisierung, um potenzielle Opfer frühzeitig zu schützen.
Mit der finanziellen Förderung kann die Fachberatungsstelle ihre Angebote ausbauen und sich langfristig im Kampf gegen den Menschenhandel in Berlin etablieren.