EU schickt Sauerstoff und andere Hilfsgüter nach Indien.

Mehrere EU-Mitgliedstaaten werden in den kommenden Tagen über das EU-Katastrophenschutzverfahren dringend benötigten Sauerstoff, Medikamente und Ausrüstung nach Indien liefern. Indien hatte zuvor um Unterstützung im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie gebeten. Die EU koordiniert und finanziert die Lieferungen aus Irland, Belgien, Rumänien, Luxemburg, Portugal und Schweden. In den kommenden Tagen werden weitere Lieferungen aus Frankreich und Deutschland erwartet.

Janez Lenarčič, Kommissar für Krisenmanagement, sagte: „Die EU steht in voller Solidarität mit dem indischen Volk und ist bereit, es in dieser kritischen Zeit nach Kräften zu unterstützen. Die Reichweite des EU-Katastrophenschutzverfahrens geht weit über die Grenzen der EU hinaus. Unser Zentrum für die Koordinierung von Notfallmaßnahmen erleichtert die logistischen Vorbereitungen, und die EU wird den größten Teil der Transportkosten übernehmen.“

Zu den Unterstützungsangeboten der EU-Mitgliedstaaten gehören derzeit:

  • Irland: 700 Sauerstoffkonzentratoren; 1 Sauerstoffgenerator; 365 Beatmungsgeräte;
  • Belgien: 9.000 Dosen des antiviralen Medikaments Remdesivir;
  • Rumänien: 80 Sauerstoffkonzentratoren und 75 Sauerstoffflaschen;
  • Luxemburg: 58 Beatmungsgeräte;
  • Portugal: 5.503 Ampullen Remdesivir; 20.000 Liter Sauerstoff pro Woche.
  • Schweden: 120 Beatmungsgeräte.

Die Unterstützung erfolgt im Rahmen der derzeit laufenden koordinierten Bemühungen der EU-Mitgliedstaaten, ihre Ressourcen zu bündeln, um rasch auf die alarmierende epidemiologische Situation in Indien zu reagieren.

Hintergrund

Ziel des EU-Katastrophenschutzverfahrens ist es, die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und den sechs weiteren teilnehmenden Staaten zu verstärken, um die Prävention, die Bereitschaft und die Reaktion auf Katastrophen zu verbessern. Wenn das Ausmaß eines Notfalls die Reaktionskapazitäten eines Landes übersteigt, kann es über das Verfahren um Hilfe bitten. Die Europäische Kommission koordiniert die Reaktion auf Katastrophen in Europa und darüber hinaus und trägt zu mindestens 75 Prozent der Transport- und/oder Betriebskosten von Einsätzen bei.

Jedes Land der Welt, aber auch die Vereinten Nationen und ihre Agenturen oder eine relevante internationale Organisation können über das EU-Katastrophenschutzverfahren um Hilfe bitten. Im Jahr 2020 wurde der Mechanismus mehr als 90 Mal aktiviert – etwa, um auf die Coronavirus-Pandemie, die Explosion in Beirut im Libanon, Überschwemmungen in der Ukraine, Niger und Sudan, das Erdbeben in Kroatien und tropische Wirbelstürme in Lateinamerika und Asien zu reagieren.

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