Jan Fedder gehörte zu den bekanntesten deutschen Schauspielern. Insbesondere durch die Fernsehserien „Großsradtrevier“, „Neues aus Büttenwarder“ und „Der Hafenpastor“ war der frühere Messdiener im Hamburger „Michel“ jahrelang einem breiten Publikum bekannt.
Sein Wunsch war es daher auch, dass die Trauerfeier im „Michel“ (Hauptkirche St. Michaelis) an seinem 65. Geburtstag vor 5 Jahren stattfand. Kurz vor dem 65. Geburtstag, am 30. Dezember 2019, war der Schauspieler nach langer Krankheit in Hamburg verstorben.
Heute wäre der Volksschauspieler 70 geworden.
Am 14. Januar 2022, seinem 67. Geburtstag, erhielt die bisher namenlose Promenade zwischen den Landungsbrücken und dem Baumwall in Hamburg auf Vorschlag von Marion Fedder den Namen Jan-Fedder-Promenade. Dies war, zwei Jahre nach dem Tod, der nach den Benennungsbestimmungen frühestmögliche Zeitpunkt. Seine Frau soll der bereits vielfach mit Preisen und Ehrentiteln geradezu überschüttete Jan Fedder sogar mal gefragt haben: „Ob man wohl mal eine Straße nach mir benennen wird?“
Über die Benennung von Straßen, Plätzen und anderen Verkehrsflächen entscheidet in Hamburg der Senat (Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen). In der Regel geschieht dies auf Vorschlag von Bürgerinnen und Bürgern, aus der Politik oder vom Bezirk. Der Vorschlag muss in die Bezirksversammlung eingebracht und als schriftlicher Benennungsantrag dem Staatsarchiv vorgelegt werden, das diesen formal prüft und schließlich der zuständigen Senatskommission zum Beschluss vorlegt. Benennungen nach Verstorbenen sollen in der Regel frühestens zwei Jahre nach dem Tode vorgenommen werden. Details zum Verfahren siehe: www.hamburg.de/bkm/strassennamen.
Marion Fedder: „Kein anderer Ort in Hamburg steht so stellvertretend für das Leben von Jan. Hier war die Kneipe seiner Eltern, in der er aufgewachsen ist, am Hafenrand ist er groß geworden, hat hier gedreht, und es war bis zuletzt sein Lieblingsplatz. Zu wissen, dass dieser Weg am Hafen, den jede Hamburgerin und jeder Hamburger kennt, zukünftig seinen Namen tragen soll, wäre das Größte für meinen Mann gewesen und hätte ihn überglücklich gemacht. Fedder geht’s nicht. Ich bedanke mich daher sehr für die Unterstützung von Andy Grote und Carsten Brosda und hoffe, dass mein Vorschlag auf Zustimmung stößt und schnellstmöglich umgesetzt wird.“
Innensenator Andy Grote: „Nur wenige Menschen stehen so für unsere Stadt und die Hamburger Polizei wie Jan Fedder. Überall in Hamburg spürt man noch immer, was er den Hamburgerinnen und Hamburgern bedeutet. Er hat es verdient, dass gerade hier an der Hafenkante, in seinem Revier, dauerhaft an ihn erinnert wird. Die kürzlich fertiggestellte Promenade ist für die Benennung nach Jan Fedder ideal, weil sie an zahlreichen Orten seines Lebens und Wirkens unmittelbar vorbeiführt. Ich halte den Vorschlag für sehr gut geeignet und freue mich, wenn er auch im Bezirk Unterstützung findet.“
Kultursenator Carsten Brosda: „Kaum einer hat die Hamburger Seele so gut verkörpert, wenn nicht gar gelebt, wie Jan Fedder. Ehrlich, kantig und mit einem großen Herz, das keinen Unterscheid macht zwischen großen Haien und kleinen Fischen. Die Promenade direkt an der Elbe ist bestens geeignet, um an Jan Fedder zu erinnern. ‚Lass uns auf ein Bier oder einen Cappuccino auf der Jan-Fedder-Promenade treffen und auf die Elbe gucken‘ – das könnte das neue Hamburger Lebensgefühl sein. Wenn alle mitmachen könnte die formale Benennung unmittelbar zum zweiten Todestag von Jan Fedder und damit zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorgenommen werden.“
Foto v.l.: Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda, Witwe Marion Fedder, Hamburgs Innensenator Andy Grote
Fotoquelle: Hamburger Behörde für Kultur und Medien