Ohne schuldhafte Verzögerung.

Amtsübergabe im Berliner Justizsenat an Dirk Behrendt.

Um 10:00 Uhr (MEZ) war es soweit: der bisherige Amtsinhaber Thomas Heilmann (CDU) übergab die Amtsgeschäfte der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz in der Salzburgerstraße  vor versammelter Presse an seinen Nachfolger Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen).

Allgemeine Heiterkeit über die Frage der TP Presseagentur an Dirk Behrendt, ob der Begriff „zeitnah“ für ihn eine neue Bedeutung bekomme. „Irgendwas zwischen ‚sofort‘ und ‚mittelfristig‘“, witzelte er. „Also unverzüglich?“ „Ohne schuldhafte Verzögerung“, so Behrendt ironisch. „Also ‚zeitnah‘, so die TP Presseagentur ebenso ironisch.

Ob wirklich alle so bleibt wie es ist und/oder war, wird sich zeigen. Neuen Amtsinhabern wird ja in der Regel eine „Schonfrist“ von 100 Tagen gegeben, um sich in ihrer neuen Umgebung einzufinden und zu behaupten.

Der Erwartungsdruck auf Behrendt wird hoch sein. Nicht nur die Gefangenengewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO) mit ihrer Forderung nach Einbeziehung der Gefangenen in die gesetzliche Rentenversicherung und nach einem Mindestlohn, auch die Gefangenen generell erwarten einen massiven Umschwung im Justizvollzug, den Behrendt in seiner Abgeordnetentätigkeit im Berliner Abgeordnetenhaus ja selbst immer gerne propagiert hatte.

Internet im Knast war eines seiner Lieblingsthemenfelder. Im vorigen Monat verlieh er bei einer Podiumsdiskussion in der Berliner Humboldt-Universität noch der Hoffnung Ausdruck, bald die erste Email aus dem Knast zu erhalten.

Dafür und für vieles andere wird er nun ausreichend Gelegenheit haben.

Hoffentlich „zeitnah“?

TP/dj

Foto (v.l.n.r.): Thomas Heilmann (CDU), Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen)

Bildquelle: TP Presseagentur Berlin/dj

Mit Eigensinn gegen die kalte Arroganz der Macht.

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