„Rio Reiser war ein radikaler Träumer“.

Zum 75. Geburtstag von Rio Reiser am 09. Januar 2025 erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth:

„Rio Reiser war für mich einer der größten Sänger, den es in deutscher Sprache jemals gegeben hat. Er hat die komplexe Gesellschaftskritik der 68er in Emotionen verwandelt und damit die Hymnen für eine ganze Generation geschrieben. Dabei waren seine Texte nie plakativ, sondern hatten immer einen hohen künstlerischen Anspruch. Deshalb sind seine Texte genau wie seine Musik auch zeitlos.

Ein Revolutionär war Rio Reiser auch, weil er der erste offen schwule Sänger in Deutschland war. Als er sich in den 80er-Jahren öffentlich zu seinem Schwulsein bekannte, stand Homosexualität noch unter Strafe. Mit seinem Outing hat er einen Skandal ausgelöst und viel Kritik hervorgerufen.

Rio Reiser hatte immer deutlich gemacht, dass das Private politisch ist und es sein muss. Er wollte, dass sich niemand dafür schämen musste, wie er oder sie liebte und lebte. Den Schmerz der Ausgrenzung und Diskriminierung hat er in seiner Musik regelrecht herausgeschrien.

Claudia Roth mit Rios Bruder Gert Möbius

Rio Reiser war ein radikaler Träumer. Heute feiern wir nicht nur ihn und seine Kunst – sondern auch alle anderen, die sich das Träumen immer noch erlauben, die ihre Träume verteidigen gegen Hass und Hetze, gegen Gewalt und Niedertracht. Mehr denn je kommt es jetzt darauf ein, das Erbe von Rio Reiser weiterzutragen: den Kampf für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, Freiheit und Vielfalt.“

Fotoquellen/Videos: TP Presseagentur Berlin

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