Tegel muss dichtgemacht werden.

Heute war die TP Presseagentur zu Gast bei dem wirtschafts- und kulturpolitischen Sprecher des Berliner Abgeordnetenhauses Frank Jahnke in dessen Wahlkreisbüro in Berlin-Charlottenburg. Dort auch ein Treffen mit dem Berliner Rentner Klaus W., der nach 13 1/2 Jahren seinen Job schmiss und nun als Rentner seinen Urlaub auf Balkonien verbringt. Wir haben ein paar Fotos machen dürfen. Frank Jahnke schenkte dem Rentner am Schluss der Veranstaltung (Sommerfest im Wahlkreis) eine schöne Tasse. Darüber freute sich Klaus W. außerordentlich. Anschließend durften wir auch mit Herrn W. kurz sprechen.

Tegel muss dichtgemacht werden

Interview mit dem Berliner Vorruheständler Klaus W..

TP: Herr Wowereit, Sie sagten vorhin im Gespräch mit Frank Jahnke, Sie seien verzweifelt, dass der Berliner Flughafen noch nicht fertig ist. Wie groß ist diese Verzweiflung?

Wowereit: Ja gut, es ist ja nicht die Frage, wie groß die Verzweiflung bei mir ist, aber ich find’s schon traurig. Ich hoffe, dass die Probleme, die da sind, doch zügig in den Griff gekriegt werden, damit er endlich eröffnet werden kann.

TP: Wie lange wird das Ihrer Einschätzung nach noch dauern?

Wowereit: Das weiß ich nicht, dazu äußere ich mich auch nicht.

TP: Soll Tegel nun dichtgemacht oder offengehalten werden?

Wowereit: Tegel muss dichtgemacht werden, sechs Monate nachdem der neue Flughafen eröffnet worden ist. Dementsprechend gibt’s da rechtlich keine Probleme, dass Tegel offengehalten werden kann.

TP: Auch wenn sich in einer Bürgerbeteiligung 75 Prozent dafür aussprechen, dass er offengehalten wird?

Wowereit: Ja aber, das ist natürlich eine Frage der rechtlichen Möglichkeiten. Ich glaube, dass da nicht richtig verantwortlich damit umgegangen wird in der Weise, dass man den Bürgern viel Falsches erzählt.

TP: Rot-Rot-Grün will Tegel ja nun auch mit aller Gewalt dichtmachen.

Wowereit: Das hat mit Gewalt nichts zu tun…

TP: … im übertragenen Sinne.

Wowereit: Es gibt ja einen Beschluss aus dem Jahre 1996, der auch Grundlage für das Planfeststellungsverfahren geworden ist. Das ist ja auch durch alle Instanzen durchgeklagt worden, dass, nachdem Tempelhof geschlossen ist, auch Tegel geschlossen wird. Daran hat sich nichts geändert.

TP: Wie sieht Ihre Zukunft aus?

Wowereit: Na, ick bin Rentner…

TP: … und machen jetzt mit dem Papste eene Butikke in Wuppertal auf…

Wowereit (lachend): Glaube ich nicht, aber ich bin jetzt privat, und das ist auch gut so.

TP: Bekommt Ihnen offensichtlich gut.

Wowereit: Danke, ich kann nicht klagen.

TP: Irgendwo müssen Sie vor kurzem im Süden gewesen sein. Sie haben eine gute Gesichtsfarbe.

Wowereit: Das ist Balkonien.

TP: In Charlottenburg?

Wowereit: In Wilmersdorf.

TP: Wieso sind Sie vorzeitig als Regierender Bürgermeister von Berlin abgetreten?

Wowereit: Ich fand, 13 1/2 Jahre sind genug.

Fragen: TP/dj

Fotos: Frank Jahnke und Klaus Wowereit

Fotoquelle und Collage: TP Presseagentur